Dresden-Prag: So sollte man es nicht machen

Dresden-Prag: So sollte man es nicht machen

Jetzt ist es raus: Der Neubau der Bahnstrecke Dresden-Prag kommt. Die zwei anderen sächsischen Schienenprojekte im Bundesverkehrswegeplan (Chemnitz-Leipzig und Dresden-Görlitz) stehen weiter auf der Warteliste. Hierfür sind die Kosten-Nutzen-Analysen, auf deren Grundlage der Bund entscheidet, immer noch nicht abgeschlossen. Problem: Auch für Dresden-Prag steht die Bewertung noch aus. 

Wer meiner Tätigkeit ein bisschen folgt, weiß, wie sehr ich mich für Ausbau und Elektrifizierung der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig (sprich: die Fernverkehrsverbindung) einsetze. Chemnitz hat als einzige deutsche Großstadt keinen Fernverkehrsanschluss – ein Unding.

Dass nun eines der sächsischen Projekte im BVWP ohne Wirtschaftlichkeitsanalyse hochgestuft und damit gebaut wird, ist schon ein herber Schlag und ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Es gibt für Verkehrsprojekte im Bundesverkehrswegeplan nicht ohne Grund ein Verfahren, um nämlich sicherzustellen, dass nicht nach politischen, sondern nach sachlichen Gesichtspunkten geprüft und entschieden wird. Schade, dass es bei den sächsischen Projekten anders laufen musste.