Am Rande notiert: Die Bundestagsbienen

Es gibt manchmal Kalauer, die müssen verwendet werden: Nicht nur in der Sitzungswoche summt der Deutsche Bundestag wie ein Bienenschwarm. Denn in einem Innenhof des Paul-Löbe-Hauses leben tatsächlich auch zwei Bienenvölker.

Im Jahr 2016 zog zunächst ein Bienenvolk, kurze Zeit später ein zweites, ins Paul-Löbe-Haus ein. Knapp 50.000 Tiere sind dort angesiedelt, wo sie fachgerecht betreut und versorgt werden. Die Initiative geht auf die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn und den SPD-Abgeordneten Martin Burkert zurück, deren Ziel es war, auf das Bienensterben hinzuweisen, das in den letzten Jahren dramatisch zugenommen hat. Schuld daran ist nicht nur der sich häufende Befall von Bienen mit der aggressiven Verroamilbe, sondern auch der Einsatz von Pestiziden und der Anbau von Monokulturen in der Landwirtschaft. Inzwischen produzieren Stadtbienen sogar mehr Honig als Landbienen, da im städtischen Raum eine breitere Diversität an Pflanzen besteht. So auch in Berlin, wo im bundestagsnahen Tiergarten verschiedenste Blumen blühen, die vom Bundestag aus bequem „angeflogen“ werden können. Die „Bundestags-Bienen“ sind also nicht nur als schönes Symbol für kreative Strategien zum Erhalt der Bienen zu verstehen, sondern arbeiten tatkräftig am Erhalt des Ökosystems mit – und produzieren darüber hinaus noch äußerst leckeren Honig, Marke „Bundestagsblüte“, der stets schnell vergriffen ist. Wenn man aber schnell genug ist, kann der Honig online über den Bundestagsshop bestellt werden. Der Erlös geht – natürlich – in ein bienenfreundliches Projekt.