Abendbetrachtung: Wahlprüfsteine

Wer zur Wahl geht, sollte sich sich vorher im Klaren darüber sein, was es eigentlich zur Auswahl gibt – d.h. nicht nur welche Parteien, Kandidatinnen und Kandidaten, sondern auch welche Programme. (Fußnote: An dieser Stelle machen diverse Facebook-Nutzerinnen und -nutzer schon einmal die Finger warm, um mir gleich wortreich zu erklären, dass es ja überhaupt keine Unterschiede mehr gibt. Keine Sorge, ich bin auch schon bereit in die Tasten zu greifen.) Und dabei helfen u.a. die berühmt-berüchtigten Wahlprüfsteine, die von bestimmten Medien, Vereinen und Verbänden herausgegeben und an die Parteien, Kandidatinnen und Kandidaten verschickt werden. Zum Glück muss ich nicht jeden Wahlprüfstein beantworten, den man mir schickt, es wäre auch eine nicht zu bewältigende Fleißarbeit. Üblicherweise pickt man sich nur die heraus, die einen tatsächlich selbst betreffen, was ja auch Sinn macht: Wenn in der Fraktionsarbeit das Themenfeld Ernährung bisher nicht mein Spezialthema war, muss und sollte ich auch nicht den Wahlprüfstein des Berufsverbandes Oecotrophologie e.V. (VDOE) beantworten. Die Fragen zur Bundestagswahl des „Organisationsbüros der Strafverteidigervereinigungen“ sind jetzt auch nicht unbedingt mein Leib- und Magenthema. Interessant, aber bislang für mich neu ist das Anliegen des „Bundesverbandes Bürohund“. Übrigens habe ich in den fleißigen Helferlein aus dem Willy-Brandt-Haus tatkräftige Unterstützung, indem nämlich von dort bereits aussagekräftige und abgestimmte Positionierungen zu verschiedensten Themenfeldern zur Verfügung gestellt werden. Aber keine Sorge: Ich bin kein Fan von Standardantworten. Der wesentliche Teil ist immer echter „Müller“!